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Aktuelles

Pressemitteilung I Klinikum Peine behandelt Sportverletzungen mit besonders schonenden arthroskopischen OP Techniken

Neben der Behandlung von orthopädischen Krankheiten, Verletzungen, einschließlich schwerwiegender Unfälle und Polytraumata, werden in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin auch sportbedingte Verletzungen und Schäden aller Altersgruppen behandelt; in unserem Landkreis sind naturgemäß viele Fußballer, Reiter und Handballer betroffen.

Fußball - ein Sport, der begeistert
Deutschland ist im Fußball-Fieber und hofft auf ein weiteres Sommermärchen. Die Sportart ist aber nicht nur jetzt während der Europameisterschaft so beliebt, sondern begeistert viele Menschen unterschiedlichen Geschlechts von jung bis alt. Neben den Profis, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben, gibt es viele Sportler im Landkreis Peine, die Fußball schon in der Bubi-Liga gespielt haben und jahrzehntelang weiterhin aktiv sind. Fußball ist rasant und auch eine Kontaktsportart. Die Gefahr sich eine Verletzung zuzuziehen ist hoch. In einem Wettkampfspiel ist das Risiko wiederum wesentlich höher als beim Training. Neben kleineren Verletzungen, wie z.B. einer Prellung oder Muskelverletzung, gibt es auch solche, die operativ versorgt werden müssen. Darunter fallen neben Knochenbrüchen vor allem Bänderverletzungen.

Fußballer mit schwerer Verletzung
Kevin Schilling hat eine solche Verletzung erlitten. Bei einem Ligaspiel Mitte Juni schmerzt dem 30-jährigen das Knie nach einem schweren Pressschlag so sehr, dass er das Spiel nicht mehr fortsetzen konnte. Nach der umgehenden Diagnostik, zusammen mit der Fachabteilung für Radiologie im Klinikum Peine, die von Chefarzt Dr. Claas Funke geleitet wird, stand die Diagnose schließlich fest. Riss des Kreuzbandes, des Innen- und Außenmeniskus und des inneren Kniescheibenbandes (MPFL).

Was nun? „Ich hätte auch in ein Krankenhaus einer größeren Stadt gehen können, aber letztendlich kommt es auf den Operateur an und da ich von Herrn Prof. Dr. von Engelhardt von unterschiedlichen Seiten nur Gutes gehört hatte und das Arztgespräch mit ihm schließlich ausschlaggebend war, entschied ich mich für eine Operation im Klinikum Peine,“ so Kevin Schilling.


Jahrelange Expertise mit Sportverletzungen
Chefarzt Prof. Lars Victor von Engelhardt befasst sich seit weit mehr als 20 Jahren mit dieser Art von Verletzungen an Knie, Schulter und Hüfte. Bei vielen OP Methoden aus diesem Bereich hat sich Prof. von Engelhardt an Weiterentwicklungen und Studien, Operationskursen
für Fachkollegen, etc. engagiert. In der Vergangenheit hat er unter anderem an der PanAm Clinic in Nordamerika, einer der führenden Kliniken für Hochleistungssportler, u.a. der NHL und NFL, und im Ambroise Paré Hospital in Paris, einer der führenden Unfall- und Sportkliniken in Frankreich, gearbeitet. Diese Zeit hat ihn natürlich geprägt; letztlich hat er aber durchweg unzählig viele Profi- und Breitensportler behandelt.
Anfang der Woche wurde der Spieler des Vereins Adler Handorf vom Chefarzt operiert. „Um die OP möglichst schonend zu halten haben wir auf Wunsch von Herrn Schilling eine Kreuzbandplastik mit einem fremden Sehnentransplantat (Spendersehne) in der besonders Knochen- und Gewebe-schonenden arthroskopischen All-Inside-Technik durchgeführt. Auch erfolgte in Rahmen der arthroskopischen Operation eine Naht des Innen- und Außenmeniskus,“ so der Chefarzt.
Angesehene, schonende Technik im Klinikum Peine „Diese All-Inside-Technik hat nach der Einführung durch Herrn Prof. James Lubowitz in den USA im Hochleistungs- und Breitensport weltweit eine besondere Anerkennung gefunden. Dabei wird mit kleineren Schnitten eine vierfach vernähte körpereigene Sehne oder eine Spendersehne in Knochenvertiefungen eingespannt,“ berichtet Prof. von Engelhardt. „Bei alternativen OP-Methoden ist eine Durchbohrung des ganzen Knochens von außerhalb des Gelenkes notwendig. In der All-Inside-Technik ist dies nicht mehr erforderlich, da die Bohrlochanlangen im Ober- und Unterschenkel hier ausschließlich von innerhalb des Gelenkes erfolgen.“ so der Chefarzt weiter. Im Gegensatz zu Verfahren mit durchgehenden Knochenkanälen, voluminösen Schrauben, etc. ist diese Methode weitaus schonender und präziser in der Durchführung.

Auf die richtige Sehne kommt es an
„Die in diesem Fall verwendete Spendersehne verhindert eine Sehnenentnahme und damit verbundene weitere Schäden des instabilen Kniegelenkes. Spendersehnen entstammen bei uns meist von äußerst stabilen Sehnen, wie der kräftigen Fußhebersehne“, so Prof. von Engelhardt. Bei den Spendersehnen, sog. Allografts handelt es sich um Biomaterialien, die eine aufwendige chemische Desinfektion mit Entfernung von Blut, Knochenmark, Zellen und Eiweiß durchgemacht haben. „In den letzten 20 Jahren wurden viele Millionen dieser Spendersehnen transplantiert und bis dato keine einzige Infektionsübertragung, etc. berichtet. Sie wachsen ähnlich wie körpereigene Sehen in den Knochen ein. Der wesentliche Vorteil ist, dass das verletzte Knie durch eine sonst nötige Sehnenentnahme nicht weiter geschädigt wird. Bei eher bandschwachen Patientinnen und Patienten ist es in manchen Fällen besser mit stabileren Transplantaten als mit tendenziell eher schwachen körpereigenen Sehnen zu arbeiten. Auch bieten sich Spendersehnen bei Verletzungen mehrerer Bänder am Kniegelenk oder bei Revisionen, bspw. nach einer erneuten Verletzung, an, um hier bessere Ergebnisse zu erzielen.“, so Prof. von Engelhardt abschließend.

Gute Prognose
Bereits einen Tag nach der Operation kann Kevin Schilling das Klinikum Peine wieder verlassen. „Ich bin froh, mich für eine Operation in diesem Haus entschieden zu haben“, so der Fußballer. Die Prognose ist vielversprechend, wissen Prof. von Engelhardt und Dr. Alexander Daniel Medina Siosi, Assistenzarzt am Klinikum Peine: „Sein Knie ist stark und auch stabil versorgt. In 3 Monaten ist üblicherweise ein leichtes Training mit Laufen, Sprungübungen, etc. möglich. Die Rückkehr zu den Ligaspielen ist individuell, oft aber in nicht mal einem halben Jahr nach OP möglich“, so die Ärzte abschließend. Bis dahin verfolgt Kevin Schilling weiterhin diesen begeisternden Sport und fiebert mit den Spielern der Deutschen Nationalelf um den EM-Titel mit.

v.l.n.r v.l.n.r Chefarzt Prof. Dr. Lars Victor von Engelhardt, Assistenzarzt Alex Daniel Medina Siosi und Kevin Schilling.
v.l.n.r Chefarzt Prof. Dr. Lars Victor von Engelhardt, Assistenzarzt Alex Daniel Medina Siosi und Kevin Schilling.

Hier erhalten Sie die Pressemitteilung zum Download.

Medienkontakt:
Sarah Weil-Pütsch
05171-931007
presse@klinikum-